Ursprüngliche Planung der Wintertour war, von Fulda aus durch
Osthessen bis nach Göttingen zu fahren. Aufgrund eines
aktuellen traurigen Ereignisses plante ich um und startete ab
Freitag 24. Februar 2017 ab Hamm (Westfalen).
Donnerstag, 23.02.2017
Gegen Mitternacht machte ich mich mit dem vollbepacktem Rad auf
zum Hauptbahnhof Darmstadt um mit dem letzten Zug Richtung
Frankfurt zu fahren. Mein gebuchter IC (Frankfurt/Main Hbf -
Dortmund (und weiter nach Hamm per RE) fuhr um 3.20 Uhr am
frühen Freitagmorgen. Die nächtliche Wartezeit am Hbf
Frankfurt/Main ist sehr bescheiden. Zunächst verbrachte ich ca.
eine halbe Stunde in einer ruhigeren Ecke vom Hbf. Dann
entschied ich mich, den warmen Vorraum eine Bank für ca. 1,5
Stunden zu nutzen.
Freitag, 24.02.2017
Der IC kommt gegen 3 Uhr an und ich habe genug Zeit, das Rad
hineinzutragen und mir einen Platz zu suchen. Die Nachtruhe auf
dem IC-Sitz war ganz in Ordnung, klar, es ist keine Liege, aber
doch vom Platzangebot ganz ok. Doch ganz gut ausgeruht
erreichte ich Dortmund mit etwas Verspätung zum Umsteigen. Dann
noch 30 Minuten Fahrt im Regionalexpress und ich bin im Hamm
(Westfalen) um kurz nach 8 Uhr angekommen. Der Weg aus dem
Bahnhof Hamm Westf war wegen Bauarbeiten etwas umständlich.
Aber von draußen betrachtet, zeigte sich ein schönes
Empfangsgebäude. Ich fuhr durch die City und dann nach Norden.
An einer Ausfallstraße nutzte ich eine kleine Bäckerei für ein
Frühstück. Danach gings auf der Kohlentrasse nach Osten und ich
stellte einen Widerstand im HR fest, konnte aber zunächst noch
keine Ursache dafür sehen. Ich fuhr auf die Halde Radbod, was
etwas anstrengend wegen dem doch recht weichem
Schotter-Kies-Untergrund war. An diesem kalten sonnigen Freitag
hatte man zumindest von oben eine ganz gut Sicht in die
Umgebung. Im Anschluss daran machte ich mich auf den Weg zum
Kommunalen Zentralfriedhof Bockum-Hövel. Jedoch kurz davor ging
plötzlich im HR fast gar nichts mehr. Die Achse stand irgendwie
schräg in den Ausfallenden und dadurch blockierte der Reifen an
den Kettenstreben. Ich schob das Rad noch 200 Meter irgendwie
zum Friedhof und suchte eine Bank in der Sonne um das Problem
näher zu betrachten. Gegen 11.30 Uhr traf ich andere Personen
aus dem Forum und wir gingen gemeinsam zur Trauerfeier für
Jochen. Im Anschluss saßen wir in einem Gasthof bei Kuchen
zusammen. Dank Hilfe von Andreas, Natalie und Michael konnte
ich mit einem Ersatz-Hinterrad meine Tour danach fortsetzen. In
den Abend hinein bin ich von Hamm aus in östlicher Richtung
gestartet (Hamm - Heesen - Dolberg - Beckum - Sünninghausen -
Diestedde - Wadersloh. An einem Friedhof fand ich schließlich
einen Unterstand, der mir für ein Biwak reichte. Vorher hatte
ich leider nix geeignetes gefunden. Die Temperaturen sanken in
der Nacht bis auf ca. -2°C.
65,67km | 4:55 | 13,33 Dkmh | Vmax 36,27
Samstag, 25.02.2017
Ich hatte mir auf 6 Uhr einen Wecker gestellt. Ich packte meine
Sachen ein, so dass ich um 7 Uhr den Platz verlassen konnte.
Zunächst fuhr ich einige Kilometer auf der B58, dann verließ
ich diese wieder folgte kleinen Nebenstraßen mit regionaler
Radwegweisung. Ich durchfuhr Benteler und machte schließlich in
Mastholde eine Frühstückspause in einer Bäckerei. Danach zeigte
sich die Sonne und ich fuhr in Richtung Rietberg weiter. Auf
kleinen Nebenstraßen fuhr ich in nordöstlicher Richtung in
Richtung Stukenbrock. Schließlich kam ich am Jagdschloss Holte
Stukenbrock vorbei. Das gelbe Gebäude spiegelte sich sehr schön
in der umgebenden Wasserfläche. In Stukenbrock selbst besuchte
ich ein Forumsmitglied bevor es dann in Richtung Augustdorf in
den Teutoburger Wald hineinging. Auf dem Weg zum
Hermannsdenkmal führte die Straße durch einen
Truppenübungsplatz. Der Anstieg zum Hermannsdenkmal (auf der
Straße) ist auch für vollgepackte Räder gut fahrbar. Am Denkmal
selbst verweilte ich nur ein paar Minuten, denn es wehte ein
kalter Wind. Danach ging es flott und steil bergab, um dann
nach wenigen Kilometern beim Vogelpark Heiligenkirchen nach
rechts auf einen Waldweg abzubiegen und langsam wieder
hochzufahren. In Berlebeck gings steil hinunter und
anschließend auf anderer Talseite wieder hinauf und im Wald
nach Holzhausen Externsteine. Nach einem kurzen Waldstück kam
ich dann an die Externsteine. Beieindruckende Felsstruktur.
Schade, dass das viel zu kommerzialisiert ist. Beim Verlassen
der Externsteine über den Parkplatz war ich froh, im Winter
hier gewesen zu sein. Im Sommer, wenn der große Parkplatz voll
ist, möchte ich nicht hier sein! Nun hinunter nach Horn Bad
Meinberg. Ich fragte in der JH nach einem Bett für eine Nacht.
Später bin ich nochmals ins Ortszentrum hinunter, habe noch
etwas eingekauft und dann eine Runde durch den Ortskern
geradelt. Es sollte eine angenehme Nacht in der JH
werden.
83,96 km | 5:38:59 | 14,86 Dkmh | 63,71 Vmax | 822 Hm
Sonntag, 26.02.2017
Trotz Wecker habe ich den Beginn vom Frühstück fast
verschlafen. Flott fertig gemacht und ausgiebig gefrühstückt.
Um 10 Uhr von der JH losgefahren. Sanft bergauf nach Feldrom
und bei Kempen ins Durbeketal. Bei bewölktem Himmel geht es
leicht bergab hinunter nach Altenbeken. Wegen der unebenen
Wegstrecke nur maximal 10-12 kmh gefahren. Ich kam westlich von
Altenbeken ins Tal und durchfuhr das Viadukt beim hineinfahren
in die Stadt. Mein Weg aus Altenbeken führte an der Max- und
Moritzquelle vorbei, im Wald gemächlich hinauf. Etwa gegen 12
Uhr war ich an der Knochenhütte mit Blick nach Osten aufs
Weserbergland und Bad Driburg. Ich packte den Kocher aus und
machte Wasser für einen warmen Mittagsimbiss heiß. Nach dieser
Stärkung ging es flott nach Bad Driburg hinunter. Etwas eine
Stunde vor dem dortigen Faschingsumzug konnte ich noch durch
Bad Driburg fahren. Dann dem Nethetal über Brakel und Ottbergen
zur Weser gefahren. Die ganze Zeit sonnig. An der Weser
stromauf bis Beverungen, dort die Seite gewechselt und die
letzten Kilometer bis zum CP nach Bad Karlshafen. Ausgiebige
heiße Dusche und danach Abendessen. CP 7,- Euro.
78,31 km | 4:28:26 | 17,5 Dkmh | 60,70 Vmax | 522 Hm
Strecke
Montag, 27.02.2017
Morgens trocken, bewölkt bei ca. 10°C. Kleines Frühstück
bereitet: Tee, Schoko, Salami, Käse. Zelt abgebaut und gegen
9.30 Uhr vom CP losgefahren. Der Uferweg (Wesernordufer) ist
sehr holprig (und eigentlich ein Fußweg). Dann auf Radweg ein
auf und ab zwischen Waldrand und Bahnlinie. Bei Wahnbeck übern
Hügel und dann an Weser nach Bodenfelde. Ins Schwülmetal über
Offensen nach Adelebsen. Übern Hügel nach Ebsen, oben eine
Teepause in der Sonne (aber bei starkem Wind)! Über Lenglern
nach Göttingen. Ausgiebig durch die Stadt. Später mit einem
Forumsmitglied getroffen und zwei Felgen übernommen. Danach
nach Süden raus aus Göttingen und zum Wendebachstausee. Meine
Trackplanung war nicht gut - die letzten paar Kilometer waren
auf den schlechten Feldwegen wegen zu weichem Untergrund nicht
fahrbar und somit eine anstrengende Schiebepassage. Wäre ich
nur an der Bundesstraße geblieben... Die Grillhütte am See ist
rundum offen und der derzeit starke Wind zieht da durch. Im
dunklen habe ich dann doch noch das Zelt auf der Wiese nebenan
aufgestellt und darin besser, weil windgeschützter,
geschlafen.
73,94 km | 5:20:21 | 13,85 Dkmh | 41,38 Vmax | 647 Hm
Strecke
Dienstag, 28.02.2017
In der Nacht gab es für einen kurzen Moment mal ganz kurz
leichten Regen.Mein Zelt habe ich bereits in der
Morgendämmerung schnell wieder abgebaut und mir dann in der
Grillhütte Frühstück gemacht. Wind bläßt immer noch ordentlich.
Und es ist spürbar kälter geworden als am Vortag. Bei der
Abfahrt scheint dann die Sonne (das sollte sich auch den Tag
über nicht ändern). Vom Wendebachstausee entlang der B27 über
Groß Schneen nach Friedland. Über den Bahnknoten Eichenberg
über B27/80 und Radweg nach Witzenhausen. Hier schöne
Fachwerkaltstadt. In der Steinkirche von Witzenhausen war eine
Gedenkecke und ich zündete die mitgebrachte Kerze für Jochen
an. Danach auf ehemaliger Bahntrasse aus Witzenhausen hinaus in
Richtung Hundelshausen. Dann wieder eine schlechte Vorplanung:
Der Anstieg von Hundelshausen hoch durch den Wald verlief
zunächst noch auf festen Wegen, dann wurde ein eher weicherer
Pfad daraus, auf dem ich dann das Rad weiterschieben musste.
Irgendwann oberhalb des Steinbruchs kam ich wieder auf einen
befestigten Waldweg und konnte weiterfahren. Oben eine
Schutzhütte "Am alten Gericht". Dann weiter auf der Straße nach
Hilgershausen und nach Bad Sooden-Allendorf. Zunächst noch
weiter hinauf dann steile Abfahrt (13%) hinunter in die Stadt
im Werratal. Durch die Stadt und dann dem Werratal mit ein paar
Flussschleifen bis nach Eschwege gefolgt. Kurz vor Eschwege
zieht dann mehr Bewölkung auf. Eschwege, schönes osthessisches
Städtchen. Nach einer Runde durch die Stadt und ein Stück am
Werrasee vorbei zum Bahnhof und Zugverbindung zurück nach
Darmstadt gesucht. Kurz nach Abfahrt des Zuges regnet es. In
Bebra dann längerer Aufenthalt, weil Anschlusszug verspätet
ist. Dann Umstieg in Fulda und Frankfurt/Main und ich bin gegen
21.30 Uhr zurück in Darmstadt. In Darmsadt-Arheilgen aus der
S-Bahn und mit dem Fahrrad nach Hause.
76,20 km | 5:50:32 | 13,04 Dkmh | 63,71 Vmax | 902 Hm
Strecke
Gesamt-Tour-Km: 354,55