Willkommen
in meinem kleinen Fotoalbum und Tourtagebuch

ES-FR - November 2025

Costa Catalana im November 2025

Dauer:

14 Tage
Zeitraum: 4.11.2025 bis 17.11.2025
Entfernung: 0 Kilometer
Bereiste Länder: Frankreich
Spanien
Externe URL: http://remueht.de/photo/index.php?/category/8

Dienstag, 4. November 2025

Fahrrad in Berlingo, Fahrt Würzburg, Heilbronn, Stuttgart, Dobel, Herrenalb, Raststatt, Neuenburg, Mulhouse, Besancon, Dijon, Lyon, Übernachtung auf Rastplatz

Mittwoch, 5. November 2025

Ab 4 Uhr die letzten ca. 200 km gefahren. Gegen 6 Uhr am Etang Sale de Courthézon angekommen. Erst nochmal Heizung an und da. Zwei Stunden ausgeruht. Morgens ist es noch recht kühl, aber die Sonne scheint. Rad gerichtet und bepackt. Einmal um den See gefahren und nochmal kurz zum Auto und die Sattelhöhe neu justiert. Vom Parkplatz am See los, durch die Weinberge hinauf. Dann geht es durch Châteauneuf-du-Pape und zwischen Wein und Feldern zum Rhonearm. Übern Damm und im Wald auf geschlängeltem Asphalt zur Rhone. EV 17 Route. Die Schleussentore sind alle geöffnet, von der relativ neuen Radbrücke ein impossanter Blick auf das wilde Wasser der Rhone. Der Radweg führt entlang des rechten Rhonearms. Nördlich der Altstadt Avignons komme ich an den anderen Rhonearm und genieße den Blick auf Avignon und ein kurzes Stück weiter auf die bekannte halbe Brücke im Sonnenlicht diesen Vormittags. In der Sonne erst mal ein bisschen verweilt. Weiter und über die Brücke in die Altstadt hinein. Am Bahnhof wegen Zugverbindung erkundigt. Meine geplante Zugfahrt nach Spanien kann heute noch nicht stattfinden – in Okzitanien sind gerade Streiks. Die Züge enden spätestens in Perpignan. Und für morgen ist erst mal kräftig Regen gemeldet. Ich fahre in die Stadt und in der Hauptstraße frage ich im Hostel nach einem Bett. Zu Fuss erkundige dann Avignon mit dem Dom und diverse Ecken der Altstadt. Abens falle ich müde ins Bett. 

Donnerstag, 6. November 2025

Das Frühstück im Hostel ist ganz in Ordnung. Danach mit dem Rad in der Altstadt und außen entlang der Stadtmauer gefahren. Bis zur Abfahrt des Zuges um 11:34 Uhr hatte ich noch Zeit. Pünktlich fuhr der TER-Lio in Richtung Perpignan los. Während der ersten Stunde war es noch sonnig. Dann wird die Aussicht durch starken Gewitterregen sehr eingeschränkt. Zumindest in Perpignan komme ich trocken ins Hotel (Ibis Budget, 42,-). Doch beim späteren Spaziergang ins Stadtzentrum werde ich nass. So nass habe ich auch keine Lust für eine Restauranteinkehr. Da ich nicht besonders hungrig bin, bleibts heute bei der Brotzeitbox ((Südtiroler Schinkenspeck, Comté, Olivenbaguette, Wasser, O-Saft und Chips Fromage Jura). Zumindest kann ich die Sachen über Nacht trocknen. Das Fahrrad steht mit im Hotelzimmer, im Flur vorm Bad, passt gerade so einigermaßen. 

Freitag, 7. November 2025

Nach einer warmen trockenen Nacht im Ibis Budget Perpignan verlasse ich dieses gegen 7 Uhr und mache mich auf zum Bahnhof. Noch ein Frühstück in der einzigen geöffneten Boulangerie in Bahnhofsnähe geholt. TER um 7:55 Uhr nach Portbou, ca. 1 Stunde Fahrtzeit. Aber fast zwei Stunden Wartezeit in Portbou. Enge aber funktionierende Aufzüge. Im Tabakladen habe ich mir alternative Getränke zum Wasser geholt. Der Trinkbrunnen in Bahnhofsnähe ist abgestellt. Der Regionalzug steht ab einer Stunde vor der Abfahrt bereit. Los geht es mit ca. 35 Minuten Verspätung. Schuld sind wohl Bauarbeiten an der Strecke und es ist nur ein Gleis befahrbar. An allen Stationen sind Bauarbeiten. Das Ticket hatte ich bis Flaca gekauft, aber ich steige ein Station früher in San Jordi aus. Sah auf der Karte barrierefreundlicher aus. Endlich geht es aufs Rad. Nach kurzer Fahrt bin ich in Flaca und radele weitestgehend auf der Straße gen Küste. Ich komme gut voran und auch die Hügel sind gut auf der Straße zu bewältigen. An einer Tankstelle gibts nochmal neben Wasser noch Limonadengetränke. Dann fahre ich weiter nach Torroella de Montgrí und nehme mir ein Brot mit. Nach weiteren ca. 30 Minuten erreiche den Camping Les Medes. Im Voraus herausgefunden, dass dieser der einzige Ganzjahresplatz der Umgebung ist. An der Rezeption werden mir zwei Plätze zur Auswahl gestellt und ich schaue mir die Plätze an. Ich entscheide mich für den Platz mit ein bisschen Gras, ansonsten sind alle Plätze Kies (in den überwiegend heißen Sommermonaten wohl pflegeleichter).  Mein neues Zelt baue ich das zweite Mal auf (erstes Mal war zuhause im Garten zum ansehen und Probeliegen). Schon imposant, was aus dem relativ kleinen Packmass und geringem Gewicht für ein Komfortzelt (eigentlich 3-Personen) da steht. Achja, es ist das Telos TR 3 Plus von Sea-to-Summit mit der Original-Unterlegmatte. Foto habe ich auf diesem Platz vergessen zu machen….
Ein kleines Abendessen gibts vom Kocher: Reis mit der einen mitgebrachten Paprika und dazu noch eine Tasse Tee. Im CP Restaurant/Bar habe ich später noch etwas getrunken. 

Samstag, 8. November 2025

Das Außen(zelt) wurde in der Nacht sehr feucht. Fürs Frühstück Wasser heiß gemacht für Porridge und Tee. Zusammengepackt und gegen 10 Uhr vom CP gefahren. Zum Strand sind es ca. 800 Meter und hinter dem Strand dann nach l‘Estartit. Der größte Teil der Ferienwohnungen in den Blocks ist verriegelt und leer. Wie auch die Geschäfte und Restaurants bei den Ferienblocks. Aber in der Ortsmitte sind schon noch die Geschäfte offen. Auf direktem Weg nach Torroella de Montgri, also die Hauptstraße, nicht den ein paar Meter nördlich verlaufenden hügeligen Radweg (hat auch schlechten Untergrund). Weiter nach Ullà, kleines Dorf mit schöner Kirche Esglêsia de Santa Maria, leider verschlossen. Erst Asphalt, dann Gravel bietet die Cami vell d‘Ullá a Belcaire d‘Empordá und Cami de Torre Ferrana. Zwischen den Feldern und am lichten Kiefernwäldchen vorbei nach l‘Escala. Am Reiserad sind 37er Reifen montiert, Continental Contact Plus hinten, Contact … vorne. Es wechselt etwas zwischen feinem und grobem Gravel und auch kurzen sandigen Abschnitten, sowie den diversen kleinen und größeren Wasserlachen ist slalommäßig auszuweichen. Bei der Information erhalte ich eine Velokarte der Region und fahre zum Meer hinunter und dann am Meer entlang. Ein in Metall gegossenes Orchester begrüßt am Meer. Beim Torre de Pedro bin ich oben auf dem Fußpfad anstelle des Radwegs neben der Straße weiter unten. Danach gehts auf dem doch recht schönen guten Rad und Fussweg durch den Dünenwald weiter. Ich blicke beim Vorbeifahren auf die römischen Ausgrabungen „Ruines Grecorromanes d‘Empuries. Ab Sant Marti d‘Empuries fahre ich ins Land hinein. Es ist u.A. als EV8 ausgeschildert und beginnt mit einem Pfad zwischen hohem Schilf hindurch und später durch unzählige Apfelplantagen. Da es heute sehr windig ist, zehrt das an der Kondition. Und da ich noch ein klein wenig erkältet bin, merke ich bei der Fahrt, das ich besser in l‘Escala was gegessen hätte. Erstmal einen Riegel futtern. Durch die kleine Häuseransammlung Cinc Claus durch und wieder durch die Apfelplantagen erreiche ich dann l‘Armentera. Im Café Catalunya esse und trinke ich eine Kleinigkeit. Dann geht es weiter gegen den Wind nach Sant Pere Pescador und entscheide mich, heute noch nach Figueres zu fahren. Die Wegstrecke führt durch Vilamacolum, Vilacolum, Sant Tomàs de Fluvia, Siurana, Vilamalla nach el Pont del Princep am Südrand von Figueres. Auch wenn es sich nach Figueres recht zieht, es ist eine ganz nette Landschaft mit gelegentlichem leichtem Auf und Ab. Merke schon wieder Nahrungsmangel, doch bis Figueres selbst sehe ich keine Versorgungsmöglichkeit. Der erste Supermarkt wird gestürmt. Danach in der Sonne vorm Markt schaue ich nach einer Unterkunft und reserviere mir ein Zimmer im Hostal Pedro (54,-). Liegt halt relativ weit im Westen, aber in die Richtung will ich morgen weiter. Das Rad trage ich mit ins Zimmer, schaler Gang und Ecktreppe, geht aber noch. Erst mal Durschen und umziehen. Danach fahre ich ins Zentrum und gehe in ein Restaurant (Moc) am Placa de Patatas. Ich entscheide mich für ein Menü:
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Sonntag, 9. November 2025

Trotz hellhörigem Haus und der Hauptstraße hatte ich eine gute Nacht. Zügig zusammengepackt und das Hostal um 8:30 Uhr verlassen. Mein Plan: ins Zentrum und nach einem kleinen Frühstück Figueres ansehen. Für ein kleines Frühstück in eine Bäckerei gesetzt. Danach gemütlich durch die Stadt geradelt. Als ich in die Nähe vom Dali Museum-Theater komme ist erst mal viel Straßenbaustelle. Beeindruckendes Gebäude. Vom Parkdeck nebenan kann man über die Häuser in Richtung Küste und Pyrinien-Ausläufer blicken. Im Nachhinein musste ich feststellen, ich war ganz in der Nähe der Festung, aber diese selbst gar nicht gesehen – muss ich irgendwann nachholen. Schließlich mache ich mich auf den Weg Richtung Küste aus der Stadt hinaus. Noch durch  die Randgewerbe und langsam wird‘s ländlicher. Auf der Brücke über die Autobahn (oder mehrspurige Straße) ziehe ich die lange Hose raus und radele sodann in Kurzer Hose weiter. Es folgen gut befahrbare naturnahe Wege bis nach Castello d‘Empuries. Sehr schöne Altstadt mit der (Kloster-)Kathedrale. Ich lasse mir dafür schon ein bisschen mehr Zeit. Es geht am Fluss Muga entlang Richtung Küste. An der Mündung des Flusses Muga biege ich links ab und fahre ein paar Meter die Strandpromenade entlang, bis ich weiter nach hinten abbiege. Viele Kanäle hier mit noch mehr Yachten. Die Brücke über den größeren Kanal ist Baustelle, aber man kommt zu Fuss noch darüber. Ein Rechteck gefahren um wieder zum Strand zu kommen um dann auf einer Sandpiste mit einigen Pfützen vom Regen der vergangenen Tage weiter nordöstlicher Richtung zu fahren. Dann geht es durch das Deichland landeinwärts um dann durch Santa Margarida zu fahren. Ein Spirituosen-Geschäft hat auch noch einige wenige alkoholfreie Getränke. Schräg gegenüber ein Restaurant und nach betrachten der Speisekarte entscheide ich mich für eine Mittagessen. Es ist kurz vor meinem Tagesziel. Der CP Joncar Mar in Roses ist nach 15 Minuten fahren erreicht. Angemeldet und Zelt aufgestellt. Links und Rechts von meinem Zelt liegt noch Baumschnitt, stört mich aber nicht. Der feine Kiesboden ist recht hart, ein kleines Hämmerchen für die Zeltnägel sollte das nächste mal mit ins Gepäck. Ich laufe zum Strand vor und laufe durchs Wasser um mich dann auf den Strand in die Abendsonne zu setzen. Den Sonntag ruhig ausklingen lassen. Ein kühler Wind weht, meine dünne Windjacke gleicht das aus. Am CP dann heiß Duschen und danach ins Zelt zum Vesper. Ohne Sonne wird es schnell kühl und in der Nacht geht es auch auf bis zu 5°C zurück. 

Montag, 10 November 2025

Tee und Porridge zum Frühstück. Gegen 10 Uhr vom CP gerollt. Erst auf der doch gut besuchten Strandpromenade, dann durch die Stadtstraßen von Roses und schließlich auf dem vorbereiteten Track über die Hügel nach Cadaques. In der Stadt fast den Abzweig verpasst und in eine falsche Straße eingefahren. Wieder zurück und die ganz kurze etwas steilere Rampe hoch. Nach ein paar Hundert Metern wird die Steigung geringer und angenehmer zu fahren. Meist reicht der dritte Gang (3x9). Immer wieder schöne Ausblicke und Stätten. Die Straße ist gesäumt von Olivenbäumen. Ein Fehler war es, eine schwarze Olive vom Baum zu probieren – ziemlich bitter so direkt vom Baum und der Nachgeschmack hält mehrere Stunden an, obwohl Wasser und anderes getrunken wurde. Ein Menhir wurde bei Grabungen für einen Weinberg gefunden und aufgestellt. Es geht weiter. Am Aussichtspunkt Falconera gibts, wie der Name schon sagt, Ausblicke in alle Richtungen (mit Orientierungstafel). Wandern gehe ich hier nicht. Während ich noch die Aussicht genieße, fährt ein Touristenzug auf der Straße vorbei (fährt bis zur Feriensiedlung Cala Montjoi). Cala Montjoi ist auch Ende der asphaltierten Straße. Von Falconera geht es runter nach Cala Montjoi und dann auf staubiger und steiniger Piste langsam wieder nach oben. Am Coll del Canadell fahre ich auf den Weg in Richtung Cap Norfeu. Fahrend komme ich nur bis zu den Cova de les Eremites, bzw. bis kurz davor fahrend und dann schiebend. Ich stelle das Rad ab und lauf nach oben. An der Wegkreuzung laufe ich noch bis zur nächsten Abzweigung nach Westen und entscheide mich dann zurück und noch zum Torre de Norfeu zu wandern. Wenn ich wiederkomme, muss ich dann mal bis zum Punta de Norfeu vorlaufen! Dann geht‘s zurück zum Rad und wieder zum Hauptweg. Geht weiter ab und auf, ein paar Schafe sind dann zu sehen. Als ich dort bin lassen sich ein, zwei Schafe kurz berühren. Dann gehts wieder ab und mein vorbereitete Strecke führt schließlich durch eine Absperrung weiter. Ab hier kein Pkw-Verkehr mehr möglich. Trotz staubig und teilweise grob schottrig lässt sich das aber gut fahren. Nach passieren der anderen Absperrung bin ich (wieder) auf dem Cami de Rondo. Nun geht es eine ganzes Stück mehr oder weniger auf der Höhe weiter und dann kann ich das erste Mal einen Blick auf Cadaques erspähen. Es wartet eine steile Abfahrt nach Cadaques. Die Bremsen sind ganz gut gefordert. Die Straße direkt am Wasser ist teilweise als Einbahn ausgeschildert, ich fahre sie trotzdem und mache im Zentrum am Strand an der Dali-Statue halt. Im Supermarkt und in einer Bäckerei gibts Stärkung für gleich und später. Weiter auf der Uferstraße geht es um die Bucht von Cadaques. Mit Blick zur kleinen Insel S‘Arenella genieße ich mehre Minuten die Spätnachmittagssonne. Danach komme ich am CP vorbei, der allerdings nur für Wohnmobile bzw. zu mietende Luxuszelte für mehrere Personen (mind. 80 Euro/Nacht) ist – keine Zelte. Ich fahre dann weiter zum Cap de Creus, obwohl es schon Abend wird. Die Stichstraße zieht sich mit dem vielen Auf und Ab. Im Halbdunkeln erreiche ich nach mindestens zwei Stunden das Cap. Noch viel los um die Zeit – wohl auch dem Restaurant wegen. In dem Trubel habe ich keine Lust auf Übernachtung und fahre schließlich die Straße zurück um bei Tudela abzubiegen. Eine Schranke sperrt die Kfz aus. Auf betoniertem Weg geht es durch die Felsenlandschaft nach unten, um dann nach ca. drei Kilometern an Cala Culip am Ende des Weges anzukommen. Hier richte ich mein Nachtlager unterm Sternenhimmel zurecht. Zur Erfrischung und zum Waschen laufe ich hinunter zur Bucht und gehe ins Wasser. Dummerweise habe ich meine Badeschuhe nicht mitgenommen (stecken noch oben in der Aussentasche). Irgendwo im Wasser muss ich mich an der Ferse verletzt haben, denn nach dem rausgehen sehe ich Blutflecken auf dem Steinboden. Da das Verbandszeug auch oben ist, gehe ich vorsichtig barfüßig nach oben, weil ich blutend nicht in Socken und Wanderstiefel rein will.  Also erst mal die Wunde versorgen. Trotzdem hat das kühle nächtliche Bad gut getan und ich krieche bald in den Schlafsack. Seit die Sonne weg war (bereits am Cap de Creus) ist es doch gleich einige Grade kühler.

Dienstag, 11. November 2025

In der Nacht schlägt sich die Feuchtigkeit auf alle Oberflächen nieder. Mein Schlafsack ist von außen am Morgen richtig nass. Auch die auf dem Rad aufgehängte Kleidung ist alles andere als trocken. Es war eine sternenklare Nacht und vor dem Einschlafen konnte ich unheimlich viele Sterne sehen, da außer dem regelmäßigen Lichtstrahl des Leuchtturms und dem halben Mond ansonsten keine Lichtquellen vorhanden waren. Im Schlafsack ist es angenehm, trotz der nassen Außenhülle (ME Classic 300). Aus dem Schlafsack genieße ich noch im Halbdunkel das Farbenspiel vor dem Sonnenaufgang. Erst als die Sonne meinen Schlafsack gegen 8 Uhr erleuchtet, verlasse ich den Schlafsack und spüre sogleich in der noch kühlen Morgenluft die Wärme der Sonne. Ich räume auf und koche mir Wasser für Tee und Porridge. Ich hatte mehrere Fertigportionen Porridge mitgenommen, heute gab es Blaubeerporridge mit einer frischen Banane eingeschnippelt. Um 9.30 Uhr bin ich abfahrbereit für den Rückweg hoch zur Straße. Da ich gestern nichts von der Felsenlandschaft sehen konnte, konnte ich heute umso mehr die imposanten Felsstrukturen hier bestaunen. Mein bisschen Abfalle konnte ich am Abzweig in den Containern entsorgen, dann machte ich mich auf den Weg nach Cadaques. Allerdings fuhr ich nicht mehr in den Ort hinunter, sondern nahm gleich die Straße hinauf. Mit ca. 6-9 kmh fahre ich hoch. An einer größeren Ausweichbucht mache ich kurz Stopp und blicke auf Cadaques und die Küste zurück. Erschrecken ist der Blick über die Leitplanke, denn dort liegt auf dem Abhang jede Menge Müll. Es herrscht ganz gut Verkehr, ist es doch die einzige Zufahrtsstraße nach Cadaques, aber ich werde mit ausreichend Abstand überholt. Auch zahlreiche Radfahrer mit E-Rädern sowie einige wenige Gravel- oder Rennrädern ziehen an mir vorbei. Als ich oben am Pass …. im Kreisverkehr die erste Ausfahrt nach El Port de la Selva nehmen, wurde mir von einer Gruppe E-Radlern applaudiert. Noch kurz eine kleine Stärkung, dann lasse ich mich hinunterrollen. Schönes entspannendes hinunterfahren nach El Port de la Selva. Unten angekommen, treffe ich kurzfristig die Entscheidung, direkt nach Links abzubiegen, anstelle nach Rechts in den Stadtkern hineinzufahren. Werde ich wohl ein andermal machen… Auf der Küstenstraße geht es gemächlich gen Llança dahin. Ich biege zum Far de S’Arenella ab und laufe mit Rad einmal herum um dann durch das Wohngebiet auf steiler Straße wieder zur Küstenstraße zu gelangen. Es ist sehr windig um den Leuchtturm gewesen. Nach wenigen Kilometern erreiche ich schon die Stadtgrenze von Llança. Ich verpasse fast die Abzweigung zum Zentrum meines Tracks, weil es auf der Hauptstraße so gut rollt. Aber nun muss ich eine ganz kurze steile Rampe hoch. Oben unter einem Baum schaue ich mich nach Unterkunftsmöglichkeiten um. Camping gibt es keinen und ein Zimmer geht erst ab 80,- Euro los. Na gut, dann reserviere ich ein Zimmer im Hotel La Goleta inkl. Frühstück. Ich musst noch feststellen, das eine Schraube der Gepäckträgerbefestigung am Sattelrohr bzw. den Kettenstreben fehlt und der Gepäckträger nach hinten kippen will. Schraube habe ich nicht an Bord, aber ein Kabelbinder durch das Schraubenloch, sowie ein Riemen zwischen Gepäckträger und Sattelrohr sollten die restliche Tour halten. An der Kirche von Llança mache ich nochmal Halt und laufe die Treppen zum Eingang hoch um einen Blick in die Kirche zu werfen. Schräg gegenüber ist noch ein Turm, allerdings ist alles so eng hier, das ein schönes Foto nicht möglich ist. Naja, ich denke, ich werde auf jeden Fall nochmal hier in diese Gegend kommen. Danach hinunter zum Hafen und gegen 15 Uhr war ich am Hotel. Enges verwinkeltes Gebäude, mein Rad darf in einem Abstellt-/Lagerraum stehen. Erstmal alle Taschen ausgeräumt und insbesondere meinen Schlafsack zum Trocknen aufgehängt. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche ein Vesper im Zimmer genossen (Käse und Lomo). Es wird bereits Abend als ich für einen Spaziergang raus gehe. Auf dem Felsen vorne am Hafen führt ein gepflasterter Weg hoch und man hat eine schöne Sicht auf die Stadt. Der Felsen ist von alten Bunkern und Gängen geprägt. Beim Spaziergang durch die Straßen und Gassen ein paar Souvenirs gekauft und schließlich als Nachtessen dann ein Pizza gegessen. 

Mittwoch, 12. November 2025

Gut geschlafen. Ich bin um 8 Uhr zum Frühstück, das meine Erwartungen auf jeden Fall übertroffen hat. Ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet. Sehr gut gestärkt verlasse ich gegen 10 Uhr das Hotel. Ich kaufe noch schnell ein paar Briefmarken und werfe einige Briefe zum heutigen Versand in den Briefkasten.  Ich fahre die Hauptstraße weiter und erreiche mit ein paar mal auf und ab den Ort Colera. Hinunter zum Meer und dann am Bahnhof vorbei. Auch hier sind Bauarbeiten in Gange. Viele Stationen werden zur Zeit mit Gleisüberführungen inkl. kleinen Aufzugsschächten ausgestattet. Vor dem Bahnhof ein Platz mit Kunstobjekten. Dann geht es nochmal hinunter. Vorbei an Wohnhäusern geht es zunächst gemächlich hoch, aber es wartet noch eine steilere Straße mit ca. 15-20 % Steigung auf mich. Diese führt mich bis vor das Tunnelportal der neuen Straße. Auf der Straße geht es circa einen knappen Kilometer zurück um dann um 170° auf die alte Passstraße abzubiegen. In geringer Steigung geht es erst mal mit Rückenwind weiter. Nur die paar Hundert Meter vor zur Spitzkehre an der Steilküste kommt der Wind von Vorne. Ein paar Fotos müssen hier gemacht werden. Nun geht es wieder mit Rückenwind weiter hoch. Oben angekommen, erwartet mich ein grandioser Blick auf Portbou sowie zurück. Bei der Fahrt hinunter nach Portbou sind wieder die Bremsen gefragt. Gemütlich durch Portbou am Meer und schon geht es wieder hinauf.  Hier wenig Verkehr. An der letzten Tankstelle in Spanien machte ich kurz Pause, um dann noch die letzten Höhenmeter zum Grenzpass Col de Belitres zu fahren. Auf einer kleinen Anhöhe ist eine Gedenkstätte angelegt. Ansonsten nur ein altes verschlossenes Gebäude an der Straße. Ich fahre den ca. 1 Km langen Stichweg vor zu den Küstenklippen. Zu Fuss kann man dort zwischen Cerebere und Portbou laufen. Wieder zurück zur Straße und nach Cerbére hinunter. Die Gebäude der ehemaligen Grenzstation sind verwahrlost und eigentlich ein ziemlicher Schandfleck. Einen Schlenker im Track vor Cerbére hatte ich übersehen und war dann schnell unten unterhalb des Bahnhofs an der Meeresbucht. Ein Alter Wagen steht als Museumsstück unten an der Bogengalerie der Bahnhofsanlagen. Auf der Straße geht es für mich weiter und ein kurzes Stück später biege ich nach links auf eine ruhigere und weniger befahrene Straße hinauf in die Berge zwischen Cerbére und Banyus-sur-Mer ab. Schöne Ausblicke erfordern Leistung - es zieht sich ganz schön die Berge hinauf. Immer wieder kann ich nach unten auf die Hauptstraße und Bahnstrecke blicken, die sich an der Küste entlang schlängelt. Nach gut einer Stunde bergauf geht es dann einigermaßen horizontal weiter und nach diversen Kurven um den ein und anderen Hügel herum blicke ich schließlich auf Banyus-sur-Mer. Schade das es hier entlang der Straße keine Sitzmöglichkeiten gibt, wäre schon schön für ein gemütliches Picknick. Nach Banyus-sur-Mer geht es gefühlt steiler hinab, als ich hochgefahren bin. Unten an der Strandpromenade ist es sehr lebhaft. Ich Cruise in der Stadt umher. Nach Auskunft in der Information hat nur ein einziges Hotel offen, ist aber relativ teuer. Ich überlege hin und her und kann mich auch nicht so richtig für ein Abendessen hier entscheiden. Letztendlich treffe ich die Entscheidung per Zugfahrt nach Perpignan und dort zu übernachten. Ich laufe nochmals durch die Gassen, im Reisebericht von Veloträumer hatte ich gelesen, dass der regionale Wein besonders gut sein soll. Ich stehe dann in einem kleinen Weinverkaufsladen. Demeter Bio Wein, ich investiere 20,-Euro in eine Flasche. Danach zum Bahnhof und noch eine knappe halbe Stunde dort bis zur Abfahrt des TER verbracht. 30 Minuten Zugfahrt nach Perpignan, bereits bei Abfahrt des Zuges ist es dunkel. Ich habe ein Zimmer im Perpignan Süd reserviert, das waren dann nochmals ca. 30 Minuten mit dem Rad. Bei der Navigation mit dem Garmin zeigt sich das nicht von der effizienten Seite. Zimmer ist soweit für Premiere Class ok, zwei Betten unten und eines quer darüber. Um mein Rad mit unterzubringen und die Tür schließen zu können stelle ich das zweite Bett hochkant (Foto vergessen zu machen). Dann erst mal in die Dusche. Diese Plastik Badzelle ist schon gewöhnungsbedürftig und eng. Da es schon weit ab vom Schuss ist, mache ich nur ein Vesper mit einem Döschen Mini-Calmar, Käse, Lomo und einer Kostprobe vom Wein. Und dann habe ich noch ein Desert, welches ich gestern essen wollte - Brüllcreme vom Supermarkt. Aber gut geschlafen habe ich allemal. 

Donnerstag, 13. November 2025

Aufgewacht, gepackt und das Zimmer wieder in den Originalzustand gebracht. Vom Hotel aus zu einem Decathlon gefahren, um nach einer Schraube für die Gepäckträgerbefestigung zu suchen. Aber leider hatte ich keine bekommen. Sodann suche ich mir den Weg in Richtung Zentrum und verlasse Perpignan Nord bis Nordwestlich. Auf einem Radweg entlang des Flusses La Tét erreiche ich Bompas und hole mir in einer Bäckerei noch ein spätes Frühstück. Weiter geht es auf Landstraßen, die Schluchtartig durch hohe Schilfplantagen führt. Ich erreich Torreilles, wo ich erst in der Information mir ein paar Fahrradkarten mitnehme und dann direkt nebenan noch etwas zum Trinken bestelle und in der Sonne auf dem Platz genieße. Weiter gehts durch St. Laurent-de-la-Salanque in Richtung Küste. Durch die Hauptstraße geschoben, es war gerade noch Markt, wobei dieser langsam abgebaut wurde. Durchs Gewerbegebiet hinaus und unter der Autobahn durch fahre ich nach Le Barcadés zunächst durch mehrere jetzt geschlossene Camping- und Erlebnisplätze. Ein weihnachtlich geschmückter Kreisverkehr begrüßt mich. Nun bin ich an der Küste und mein nächstes Ziel ist Leucate. Hinterm Strand auf dem Weg ist es jetzt deutlich windiger vom Wasser her. Einige Surfer sind im Meer. In Port-Leucate habe ich mich verfahren und muss vom Hafen schließlich wieder ein ganzes Stück zurück, um über eine Brücke etwas landeinwärts und schließlich durch ein leichtes Dünenwäldchen  zu fahren. Ein Picknickplatz lädt zur Rast ein. Mein erster Gedanke ist, man könnte hier auch mal eben etwas versteckt hinter Büschen biwakieren. Aber mit meinem großen Zelt an Board finde ich das „Wildzelten“ jetzt nicht so interessant. Ich habe noch Lomo und Käse aus Spanien, dazu gibt es Pastis sowie Wasser und Limonade. Während der ausgiebigen Pause schaute ich mich nach der nächsten Unterkunft um und buchte ein Zimmer in Balaruc bei Séte. Gestärkt geht es nun weiter nach Leucate. Den Ort habe ich eigentlich nur gestreift, da es zum einen sehr windig und zum Anderen sehr nach Regen aussieht. Ich fahre weiter an einem See entlang, der Bahnhof von Leucate ist ein ganzes Stück weiter. Ich folge der Ausschilderung zum Bahnhof um nach den Zugverbindungen zu sehen. Am Bahnhof dann erst mal zurück und über die Straßenbrücke auf die andere Seite. Sonst hätte ich meint n Rad über die steile und enge Überführung tragen müssen. Auf einen Zug muss ich nicht allzu lange warten, allerdings ist ein Umstieg in Narbonne nötig. Narbonne hat nur enge Treppenunterführungen. Ich trage mein Rad runter und bevor ich es am anderen Bahnsteig hochtrage, nehme ich zwei Taschen ab. Oben mit dem Rad angekommen, gab mir jemand meine beiden abgenommenen Taschen in die Hand. Nach wenigen Minuten bin ich im Zug nach Séte und mein Rad hängt am Platz. Séte erreiche ich im Dunkeln. Relativ neue Bahnsteigüberführung mit großen Aufzügen. Toller Blick auf den Hügel von Séte. Per Navigation zur Unterkunft. Viel Verkehr und Straßenbaustelle. Nicht ganz leicht den Radweg zu finden. Es zieht sich auf ca. 8 km. Kurz vor Balaruc verläuft der Radweg wohl auf einer ehemaligen Bahntrasse durch eine Minischlucht. Mein Hotel ist neben einem Einkaufszentrum. Zimmer ist nicht so besonders, außerdem stinkt es nach Rauch. Das sollte das schlechteste Zimmer werden. Ich überlege noch, ob ich irgendwo was Essen gehe, entscheide mich dann aber für Dusche und Bett. BRIT kann ich nicht empfehlen. 

Freitag, 14. November 2025

Das Bett war auch nicht das bequemste. Gegen 9 Uhr vom Hotel weggefahren und erst mal in der Boulangerie ein Frühstück gekauft. Im Moment sieht es noch schön hell aus und ich erkunde den historischen Kern von Balaruc-les-vieux. Sehr schön, wenigstens eine kleine Entschädigung für das nicht so tolle Hotel. Dann mache ich mich weiter auf den Weg vor nach Balaruc-les-bains, das wohl auch ein Kurort mit Therme ist. Schöne Parkanlage im Zentrum. Es wird windiger und am Wasser spritzt das Wasser auf Straße und Promenade. Ich muss wieder zurück und dann den Weg von gestern Abend wieder vor zur Küste. Das wird anstrengend, da der starke Wind nun direkt von vorne kommt. Wegen des Wetters fahre ich nicht mehr nach Séte rein sondern biege vorher nach links / Norden ab. Ein Foto von Regen und Wolken gezeichneten Mont Saint Claire habe ich noch gemacht. Ein bisschen erträglicher, da nun der Wind eher von rechts kommt. Mein nächstes Ziel heißt dann Frontignan. Die extremste Passage ist der Radweg neben der Straße nach Frontignan Plage mit sehr sehr heftigen Sturmböen von vorn und der Seite. Statt auf dem ungeschützten Radweg weiterzufahren, fahre ich durch die Feriensiedlung weiter, so ist es geschützter. Am Ende ist ein großer Parkplatz hinter der Düne. Während der wenigen Minuten, die ich kurz hier stehe und auch mal einen Blick über die Düne werfe, wird alles voll feinem Sand geweht. Bei der Weiterfahrt sehe ich Flamingos im Wasser stehen. Es lässt sich einigermaßen fahren. Nun muss ich über eine Brücke. Für Pkw gibt es eine Ampel für die eine Fahrspur, der Radweg ist abgetrennt und jederzeit befahrbar. Ich werde vom Wind hochgeschoben und auf der Landinneren Seite macht der Radweg eine 360° Kreis unter der Brücke durch auf die andere Straßenseite. Der weitere Weg nach Mireval ist ruhiger und sehr gut. Eine kurze Essenpause gönne ich mir am Rand eines Naturparks. Nun versuche ich nach Montpellier rein zu fahren. Da ich keine Radwegweiser mehr sehe, lande ich erst mal auf einer viel befahrenen Straße. Es ist keine schöne Strecke ins Zentrum nach Montpellier. Endlich im Zentrum angekommen, schaue ich online nach Unterkunft und reserviere mir schließlich ein Zimmer im B&B. Das liegt zwar ein ganzes Stück vom Zentrum entfernt, aber es sollte ein sehr schönes Zimmer werden. Großzügig auch für das Rad im Zimmer. Beim Zimmerbezug gehr wohl irgendwie eine Getränkedose in einer Radtasche kaputt und die Limonade läuft aus. Also gibt es nicht nur für mich eine Dusche sondern ich wasche auch die gesamte Tasche aus und hänge sie zum Trockenen ins Bad. Danach nehme ich den Bus ins Zentrum und laufe durch die Altstadt. Ticket gibt es nur online. Ist aber bereits schon Abend und dunkel. Aber Freitagabend ist hier richtig voll. Irgendwann komme ich zum Triumph Tor. Alles schön beleuchtet. Ich such mir den Weg weiter zur Kathedrale, aber teilweise sind Straßen abgesperrt. An der Kathedrale angekommen, bekomme ich die Information, das heute (und morgen) an verschiedenen Gebäuden Licht- und Akustikinstallationen gezeigt werden. Ein eigener Stadtplan dazu gibt es auch. Ca. 30 Minuten sehe ich mir das an der Kathedrale an. Dann gehe ich weiter und esse ein Falafel-Humus-Gericht in einem kleinen Lokal. Danach geht es zurück zum großen zentralen Platz und bevor ich die Bahn zum Hotel nehme, schaue ich dort im Regen die Licht- und Akustikspiele an. Es ist eine Zeitreise durch die Geschichte Frankreichs. 
Zumindest ist die ausgewaschene Tasche bis zum nächsten Morgen wieder trocken.